Tobias Hermeling
Mit seinem neuen Dokumentarfilm „ Kerschtengeld und Lekvardatschgerl“, den er gemeinsam mit Astrid Gruber für 100 Jahre Burgenland produziert hat, erscheint im Juni 2022 ein weiterer Film, des Künstlers Tobias Hermeling.
In sechs Kapiteln von Nord- bis Südburgenland sprechen Personen, die vor dem zweiten Weltkrieg geboren worden sind, über Leben und Gebräuche im Burgenland.
Der Film zeigt Zeitzeugen, die über ihre Lebensgeschichten erzählen.
Dass er sich sehr für Menschen interessiert, zeigt nicht nur dieser Film, sondern wird auch in seiner gesamten Arbeit sichtbar.
So zum Beispiel hat er sich in seinem Film „ Schauspielerin“, mit Brigitte Karner in der Hauptrolle, der 2019 auf der Diagonale in Graz gezeigt worden ist, mit einer Figur auseinandergesetzt, die sich im reifen Alter noch mal ein Comeback in die Filmwelt wünscht.
Mit seinen gemalten Porträts aber, ist er den Menschen besonders verbunden. Ob auf Holz oder Leinwand geht es ihm darum, Charaktere möglichst lebensnah darzustellen.
Dabei ist ihm nicht nur um das fertige Bild wichtig, sondern auch die vielen interessanten Gespräche und Geschichten, die die jeweiligen Projekte begleiten.
Dieses Interesse an Lebensläufen und Zeitgeschichte ist Ergebnis seiner eigenen Geschichte.
1974 in Halle, der ehemaligen DDR, geboren, wuchs er in einem System auf, welches die Bürger, dieses Landes zu besseren Menschen erziehen wollte.
Dass dieser Versuch nicht funktioniert hat, zeigt sich im Zusammenbruch der DDR im Jahr 1989. Kurz davor, im August, flüchtete der 15- Jährige mit seiner Familie über Ungarn nach Österreich, wo er seit 1992 lebt.

