Lena Grabowski
„Im Leben geht es nicht
immer steil bergauf,
auch Rückschläge
können Erfolge bringen.“
Lena ist eine erfolgreiche Schwimmerin, mit 18 Jahren schaffte sie es sogar bis zu den Olympischen Spielen. Sie war aber, was die meisten wahrscheinlich schon wissen, anfangs wasserscheu und fand überhaupt keine Freude an diesem Sport. Über Wasser halten konnte sie sich aber schon seit dem Kindergartenalter. Nachdem ihre Familie und sie privat schwimmen gegangen waren, änderte sich ihre Abneigung zum Glück. Schon bald arbeitete sie die Schwimmkurse im Neusiedler Hallenbad der Reihe nach ab und erlernte Die richtige Technik für die einzelnen Schwimmstile erlernte sie in Fortgeschrittenen-Schwimmkursen, die sie ab der Volksschule besuchte. 2013 hatte sie ihre ersten Jugendstarts.
Bis zur 4. Klasse besuchte Lena Grabowski das Gymnasium Neusiedl am See. Zu dieser Zeit zählten Biologie, Physik und Mathematik zu ihren Lieblingsfächern und von ihren LehrerInnen mochte sie ihren damaligen Klassenvorstand, Frau Professor Mädl, am liebsten. Allerdings haben viele Lehrer Lena für ihr Leben geprägt und sie so gut auf die Oberstufe vorbereitet, sodass sie sich in den meisten Fächern keine Sorgen mehr machen musste.
Die schönste Erinnerung an die Unterstufe war der Schikurs in der 3. Klasse.
Nach Lenas 4. Schuljahr im Gymnasium Neusiedl am See wechselte sie in das Leistungssportzentrum Südstadt in Niederösterreich. Ihr war klar, dass sie dort trainieren müsse, als sie merkte, dass sie Talent für den Schwimmsport hat, was sie eigentlich schon in der Volksschule wusste. Lena hatte einen Plan und für den kämpfte sie. Dies verlangte eine große Umstellung, denn sie war erst 15 Jahre alt, als sie in das Internat der Privatschule einzog. Seitdem lebt sie nach einem klar strukturierten Tagesablauf: Krafttraining, Frühstück, Schwimmtraining, Schule, Mittagessen, Schwimmtraining, Abendessen, Hausaufgaben erledigen oder etwas mit Freunden unternehmen und schlafen. Lena hat zehn Mal pro Woche Schwimmtraining zu je zwei Stunden (Mo, Di, Do, Fr zwei Mal; Mi & Sa einmal) und vier Mal Krafttraining (an den Tagen, an denen sie zwei Mal schwimmt). Pro Tag ergibt das rund fünf Stunden Trainingszeit. Wenn sie einmal eine freie Stunde genießen darf, macht sie etwas mit ihren Freunden unternehmen oder besorgt Dinge, die sie braucht. Aber meist liegt sie im Bett und schläft oder schaut sich eine Serie an. Sie ist gern allein, von daher stört sie das nicht. Außerdem muss sie ihrem Körper auch Zeit zum Erholen gönnen, sonst würde sie das intensive Trainingsprogramm in Kombination mit den schulischen Anforderungen schwer schaffen.
Gerne denkt die österreichische Schwimmerin an die Kennenlernwoche in der 5. Klasse zurück. Dabei konnte sie mehr über ihre Klassen- und Schulkollegen/innen erfahren. Schlimme Ereignisse während ihrer Schulzeit im Allgemeinen fallen ihr nicht ein. Natürlich könnte man sagen, dass zum Beispiel schlechte Noten ein negatives Erlebnis sind, für Lena ist das aber kein Weltuntergang. Sie findet, dass es nicht immer nur steil bergauf gehen kann und Rückschläge helfen einem, sich zu verbessern und das nächste Mal nicht dieselben Fehler zu machen, egal in welchen Bereichen des Lebens.
Gute Noten zu erbringen, wäre für die Schwimmerin kein Problem, wenn sie den gleichen Ehrgeiz in der Schule wie im Sport aufgebracht hätte. Denn es gab ein paar Phasen in ihrer schulischen Kariere, in der ihre schulischen Leistungen nachließen. Aber im Großen und Ganzen befanden sich ihre Noten ziemlich im Durchschnitt. In der Oberstufe war ihr nur mehr wichtig, dass sie die Schule schafft, da sie allein im Maturajahr vierzig Prozent Abwesenheit wegen des Sports hatte.
Auf unsere Frage, ob sie vor größeren Wettkämpfen nervös sei, meinte sie: „Vor jedem Wettkampf ist eine gewisse Nervosität da, das ist ja auch gut. Ich möchte unbedingt wissen, wozu mein Körper in der Lage ist, da ist es ganz egal, wie wichtig der Wettkampf ist. Großereignisse können mich schon etwas nervöser machen, aber nur das Drumherum. Wenn´s dann an den Start geht, bin ich voll bei der Sache.“
Ihre größten Erfolge: 2019 Silbermedaille über 200m Rücken bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Budapest, 2020 österreichische Staatsmeisterin über 100m und 200m Rücken, März 2021 Staatsmeisterin über 50m, 100m und 200m Rücken und 400m Lagen, Mai 2021 Platz vier über 200m Rücken bei der Schwimmeuropameisterschaft in Budapest, Juli 2021 Rang 29 über 100m Rücken, Platz 12 über 200m Rücken, November 2021 Bronzemedaille über 200m Rücken bei der Kurzbahneuropameisterschaft in Kasan

Eine nette Geschichte zum Schluss: Lena hatte am Vortag der Europameisterschaft in Kasan angekündigt, „einen Besen zu fressen“, sollte sie eine Medaille holen. Beim emotionalen Interview nach dem Gewinn ihrer Bronzemedaille meinte sie: „Jemand soll mir den Besen bringen, den ich fressen muss!“

Von Nina S. & Sarah S. (2F)
Sehr gut geschrieben, bravo!