Wer ist eigentlich… Herr Prof. Plappert?
Herr Mag. Florian Plappert ist mit Leidenschaft Lateinlehrer an unserer Schule. In unserer Reihe „Wer ist eigentlich…?“ liefern wir in dieser Ausgabe Einblicke in das Berufs- und Privatleben. Anna W. (7A) im Gespräch mit Herrn Professor Plappert.
Herr Professor, wann haben Sie beschlossen, Lehrer zu werden?
„In meiner Bundesheerzeit. Da bin ich zum ersten Mal mit Leuten zusammengekommen, die nicht aus meinem gymnasialen Umfeld kamen. Ich habe an manchen von ihnen gesehen, was ihnen an Bildung nicht mitgegeben worden ist. Beim Bundesheer sind eben alle zusammengekommen – vom Bodenleger bis zum Doktor. Ich fand einfach interessant, welche Allgemeinbildungsdefizite zum Teil zu erkennen waren und habe gelernt, meine eigene Bildung wertzuschätzen. Ich habe dort auch dem einen oder anderen Offizier Lateinnachhilfe gegeben, das war die Zeit, als ich gemerkt habe, dass ich das eigentlich relativ gut beherrsche. Obwohl ich ja ursprünglich Musiker werden wollte, habe ich mir dann gedacht: Naja, mach doch ein Lehramtsstudium. Die Musik habe ich zwar weiter verfolgt, aber hauptberuflich ist es dann doch Lehrer geworden.“
Und warum Latein? Was fasziniert sie an der „toten“ Sprache?
„Latein erschien mir logisch, einfach weil ich schon viele Erfahrungen mit Nachhilfe in dem Bereich gemacht hatte. Ich war auch immer ein sehr guter Schüler in dem Fach, auch in unserer Familie hatte es einen sehr hohen Stellenwert. Ich denke auch einfach, dass Latein eines der sinnvollsten Fächer ist – es sind so viele Themenbereiche abgedeckt, von der Technik bis hin zur Bibel. Griechisch ist übrigens mein Zweitfach, das war sozusagen auch prädestiniert.“
Was sind die Sonnenseiten des Lehrerdaseins?
„Ohne Zweifel ist es der Umgang mit jungen Leuten. An der Uni habe ich gemerkt, dass das Unterrichten von Erwachsenen etwas ganz anderes ist als das Unterrichten von Jugendlichen. Da ist einfach eine Dynamik drinnen, eine Bewegung sozusagen. Für manche mag das mühsam sein, ich finde das inspirierend. Das Reden über Themen, auf die wir nebenbei im Unterricht kommen, ist ein eben solcher Aspekt. Das gibt es auf der Uni nicht, da geht es eher „straight“ zu. Einem Erwachsenen ist es auch schwieriger, etwas beizubringen, weil er schon vorgefestigte Meinungen und Weltanschauungen hat, an denen einfach nicht mehr zu rütteln ist. Das kann natürlich auch positiv sein, weil man dann schneller bei neuen Themen mitkommt, andererseits hat man auch Vorurteile. Jugendliche, also ihr, haben das noch nicht in dem Ausmaß. Das Staunen, wenn ich euch zum ersten Mal eine Geschichte erzähle, dieser Aha-Effekt, das bereitet mir Freude.“
Lehrer werden ja für ihre Freizeit beneidet? Gibt es trotzdem auch stressige Zeiten?
„Natürlich, wenn viele Sachen auf einmal zusammenkommen. Das kennt nicht nur ihr, sondern auch ich. Es gibt Wochen, in denen Schularbeiten, Konferenzen und auch noch die Matura aufeinandertreffen. Was auch stressig ist, ist natürlich das Pendeln von Baden nach Neusiedl. Über eine Stunde Autofahrt kann stressig werden, manchmal muss ich wirklich Gas geben. Und man kann sich als Lehrer die Pausen auch schwer einteilen. In einem Büro schaut das anders aus.“
Können Sie sich an etwas Schönes erinnern, das sie in ihrem Beruf erleben durften?
„Ich habe irrsinnig viele schöne Erinnerungen, die meisten sind aber von Schülern, wenn ich sehe, wie sie fertig mit der Schule werden. Dieser Werdegang vom Anfang, als sie noch klein sind, bishin zur Matura birgt schöne Erinnerungen. Vor allem, wenn ich den ein oder anderen Schüler nach dem Abschluss noch einmal wieder sehe. Auch wenn das selten vorkommt. Man kann sich richtig schön daran zurückerinnern, wie sie am Anfang waren, im Vergleich zu heute. Dabei werde ich manchmal nostalgisch.“
Waren Sie selbst ein guter Schüler?
„In der Unterstufe ja, in der Oberstufe dann immer mäßiger. Am Schluss war ich dann in den meisten Fächern sozusagen befriedigend unterwegs, wobei der Lehrplan vor 20 Jahren natürlich nochmal anders als heute war. In Latein und Griechisch hatte ich allerdings immer Bestnoten.“
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
„Ich mache jetzt wieder relativ viel Musik, nach einer Zeit der Pause habe ich endlich wieder begonnen. Vorher war die Zeit einfach nicht da, meine beiden Kinder sind zur Welt gekommen und haben meine volle Aufmerksamkeit gebraucht. Jetzt geht das natürlich einfacher, da sie schon etwas größer sind. Ich treffe mich auch sehr gerne mit Leuten, ich habe einen relativ umfangreichen Bekannten- und Freundeskreis. Meine Wochenenden sind also fast immer vollständig ausgebucht. Ich gehe zudem wahnsinnig gerne ins Musiktheater, beispielsweise in Operetten. Was ich noch gerne mache, ist spazieren gehen. Auch in Wie